Ein Zukunftsauto für den Durchschnittsmenschen?

Von Elektrofahrzeugen als Zukunftsautos sprechen die Experten der Branche schon mehrere Jahre, jedoch ist zum heutigen Tag – ohne staatliche Subventionen und klare Vorstellung von den Betriebskosten – die Anschaffung des emissionslosen Fahrzeugs ein sowohl teuerer, als auch riskanter Kauf. Trotzdem hat der Fahrzeughersteller Škoda sich verpflichtet, bis 2020 auch das Elektroauto für jedermann zugänglich und im Alltag brauchbar zu machen.

Im Herbst finden die großen Automessen der Welt statt. Neben vielen leistungsstarken, teueren und exklusiven Fahrzeugen wurde auf den Massen in Schanghai und Frankfurt auch das erste Konzeptauto von Škoda – „Vision E“ – präsentiert. Mit Rücksicht auf die jetzigen Trends der Automobilindustrie ist es kein Wunder, dass es sich dabei um ein Fahrzeug der Geländewagen-Klasse oder das sogenannte SUV handelt. Der Name „Vision E“ ist zur Zeit nur eine konzeptuelle Bezeichnung – ähnlich wie „Vision S“ für „Kodiaq“ bzw. „Vision C“ für „Superb“.

Škoda plant, bis 2025 mindestens 5 Modelle der Elektrofahrzeuge für den Verkauf bereitzustellen, beginnend vom Konzeptauto „Vision E“, das gemäß der Vision von positiver Energie angetrieben wird. „Der Škoda Vision E ist voller Energie. Es ist die gleiche positive Energie, die durch unser Hirn strömt, die wir beim ersten Kuss spüren, die uns das Leben gab und die uns in Bewegung hält. Die Zukunftstrends sind autonomes Fahren, Elektromobilität und Digitalisierung.“

Guido Haak – der Produktmanager von Škoda – hat als das zu übertreffende Ziel das Tesla „Model 3“ mit dem Anfangspreis von 35.000 USD gesetzt. Haak lässt sich nicht erschrecken und bezeichnet den Preis und die Reichweite von „Model 3“ als „durchschnittlich“. Er betont, dass das Elektroauto von Škoda viele Vorteile – mehr Betriebskomfort, längere Fahrtstrecken und, natürlich, geringeren Preis – haben wird.

Zur Zeit befindet sich „Vision E“ zwar noch im Stadium eines Konzeptautos und ist für den Verkehr und für Tests auf öffentlichen Straßen noch nicht bereit, deshalb wäre es schwierig, die von Škoda angegebenen Daten – die Fahrtstrecke von 500 km und die durch zwei Elektromotoren sichergestellte Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h – zu überprüfen. Es hört sich aber spannend an, dass die Akkus induktiv, kabellos aufgeladen werden und die Aufladung bis 80 % nur 30 Minuten dauert.

Dem Entwickler des Designs Karl Neuhold ist es gelungen, das Fahrzeug visuell attraktiv zu gestalten. Trotz den ziemlich großen Außenmaßen des Fahrzeugs (Länge 4,7 m) sieht es nicht ungewandt aus, sondern hat fließend gebogene Linien und unterscheidet sich dadurch von anderen Wettbewerbern.

Eine der charakteristischen Leitlinien war die Digitalisierung. Und von dieser ist das Fahrzeug geprägt. Es wird versprochen, dass verschiedene Funktionen mit Hilfe von Handbewegungen oder Stimmbefehlen kontrolliert werden können. Außerdem wird das Fahrzeug über einen Augensensor verfügen, der signalisieren wird, falls der Fahrer dem Lenken keine ausreichende Aufmerksamkeit widmet, sowie einen Herzrhythmusmonitor, der Verkehrsunfälle bei Gesundheitsproblemen des Fahrers vermeiden wird. Schon gewöhnlich ist das System des teilweise autonomen Fahrens geworden – „Vision E“ wird imstande sein, selbständig eine bestimmte Fahrspur zu halten oder sich selbst zu parken.

In der Theorie besitzt das neue Elektroauto „Vision E“ von Škoda ein riesiges Potential. Es hat ein vollendetes Design, einen durchdachten Innenraum sowie betrachtenswerte Dynamik- und Entfernungskennzahlen. Falls die Bedingung über einen vernünftigen, für den Durchschnittsmenschen annehmbaren Preis erfüllt wird, könnte das neue Modell für die Marke Škoda sich als Trumpfas herausstellen, um von einer der vielen Marken der VW-Gruppe zu einer besonderen Marke zu werden, die für demokratische Elektroautos steht.