Eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen ist der tote Winkel

Beim toten Winkel handelt es sich um die sogenannten Blindbereiche, in denen ein Lkw-Fahrer andere Fahrzeuge nicht sehen kann. Obwohl der Lkw-Fahrer im Vergleich zu Pkw-Fahrern höher über dem Boden sitzt, ist sein Blickfeld in mehreren Bereichen blockiert.

Bei Lkw besteht der tote Winkel vor allem in drei Bereichen:

  • im seitlichen Bereich: aufgrund der riesigen Größe und der Höhe des Autotransportanhängers entsteht beim Wenden ein völlig unübersichtbarer Bereich. Der toter Winkel auf der rechten Seite gilt als viel gefährlicher als auf er linken Seite;
  • im vorderen Bereich: die meisten Unfälle werden in diesem Bereich dadurch verursacht, dass der Pkw vorne ein scharfes Manöver ausführt oder sich zu spät in Bewegung setzt. Der Pkw verschwindet buchstäblich aus dem Blickfeld des Lkw-Fahrers – versteckt sich hinter dem Armaturenbrett versteckt;
  • im hinteren Bereich:  Pkw-Fahrer sollten vor allem berücksichtigen, dass dem Lkw-Fahrer keine Rückblickspiegel zur Verfügung stehen. Nämlich müssen die Lkw-Fahrer zur Beurteilung des umgebenden Verkehrs sich nur auf die Seitenspiegel verlassen.

Tipps für Lkw-Fahrer zur Vermeidung von Unfällen wegen des toten Winkels:

  • auf optimale Einstellung der Spiegel und des Sitzes achten, besonders in Fällen, wenn Fahrzeuge gewechselt werden oder ein Fahrzeug von mehreren Fahrern gefahren wird. Die meisten Fahrzeuge sind heute mit einer Funktion zur Speicherung der  Sitzposition ausgestattet;
  • „Gymnastik“ am Steuer machen – Hals- und Körperposition verändern und die Umgebung intensiver beobachten und dadurch den Blindbereich verringern;
  • zusätzliche spezielle Spiegelelemente ohne Einschränkung des Hauptblickfeldes nutzen;
  • die Position von Navigationsgerät, Mautboxen und Handy so wählen, damit keine Einschränkung des Blickfeldes entsteht;
  • in der Winterzeit vor dem Bewegungsbeginn abwarten, bis die Fenster, insbesondere der rechte Bereich der Windscheibe, vollständig aufgetaut oder gereinigt sind. Zusätzlich müssen ggf. die Kameralinsen gereinigt werden.

Frankreich will auf die durch den toten Winkel von Lastkraftwagen verursachten Unfälle verstärkt aufmerksam machen. Daher müssen ab dem 1. Januar 2021 alle schweren Fahrzeuge (sowohl Last- als auch Personenkraftwagen), deren Gewicht 3,5 Tonnen übersteigt, mit gelben Schildern versehen sein, die andere Verkehrsteilnehmer über die toten Winkel des Fahrzeugs informieren. Dadurch bemüht sich die französische Regierung, die Zahl der Verkehrsunfälle zu verringern.